Rück­blick

Neue Lebens­räu­me für Bie­nen: Ein Blick auf das Blüh­flä­chen­pro­gramm 2024

Auf über 426 000 Qua­drat­me­tern konn­te Bie­nen­Schweiz 2024 durch das Blüh­flä­chen­pro­gramm neue Lebens­räu­me für Bestäu­ber schaf­fen – ein Enga­ge­ment, das gemein­sam mit Landwirt:innen, Orga­ni­sa­tio­nen, Gemein­den und Schu­len umge­setzt wur­de und einen wesent­li­chen Bei­trag zum Schutz der Bie­nen und Bio­di­ver­si­tät lei­stet.

«Im letz­ten Jahr konn­ten wir beson­ders vie­le mehr­jäh­ri­ge Flä­chen ange­le­gen», erzählt Mathi­as Göt­ti Lima­cher, Pro­jekt­lei­ter des Blüh­flä­chen­pro­gramms bei Bie­nen­Schweiz. «Dazu gehö­ren rund 590 Meter neue Hecken, die Bie­nen über die gesam­te Sai­son hin­weg mit Pol­len und Nek­tar ver­sor­gen.» Bereits im zei­ti­gen Früh­jahr blü­hen dort Wei­den und bie­ten eine erste wert­vol­le Nah­rungs­quel­le. Im Som­mer sor­gen Vogel­bee­ren und Hecken­ro­sen für ein reich­hal­ti­ges Blü­ten­an­ge­bot. Am Schluss stellt der blü­hen­de Efeu eine unver­zicht­ba­re Tank­stel­le für eine gros­se Insek­ten­schar dar, bevor sie sich auf die kal­te Jah­res­zeit vor­be­rei­tet. «Ein­mal ange­legt, blei­ben Hecken bei fach­ge­rech­ter Pfle­ge dau­er­haft erhal­ten, da sie als beson­ders wert­vol­le Land­schafts­ele­men­te nicht nur für Insek­ten, son­dern auch für vie­le ande­re Tier­ar­ten wie Vögel, Igel, Krö­ten oder Hasen essen­zi­ell sind.», ergänzt Mathi­as Göt­ti Limacher. 

Fut­ter im Som­mer – Unter­schlupf im Win­ter
Neben den Hecken wur­den wei­te­re, rund 139’300 Qua­drat­me­ter mehr­jäh­ri­ge Flä­chen geschaf­fen, was knapp 20 Fuss­ball­fel­dern ent­spricht. Die Pflan­zen auf die­sen Flä­chen spie­len eine zen­tra­le Rol­le für den Erhalt der Arten­viel­falt, da sie nicht nur über meh­re­re Jah­re hin­weg Nah­rung bie­ten, son­dern auch wich­ti­ge Struk­tu­ren für das Nisten und Über­win­tern schaf­fen. So zum Bei­spiel die Königs­ker­ze: Ihre Roset­ten mit den aus­la­den­den Blät­tern bie­ten im ersten Jahr Unter­schlupf für zahl­rei­chen Insek­ten, ihre gel­ben Blü­ten zie­hen im zwei­ten Jahr Bie­nen und Schmet­ter­lin­ge an, und im drit­ten Jahr die­nen die abge­stor­be­nen Stän­gel als Nist­platz für Wild­bie­nen wie die Stän­gel-Blatt­schnei­der­bie­ne und Dreizahn-Mauerbiene.


Mehr Blüh­flä­chen dank Part­ner­schaf­ten
Mit Sand­li­sen wur­den im Blüh­flä­chen­pro­gramm eben­falls neue Nist­ge­le­gen­hei­ten geschaf­fen. Die­se sind für boden­ni­sten­de Wild­bie­nen, von denen über die Hälf­te gefähr­det ist, beson­ders wert­voll. Dank der erfolg­rei­chen Zusam­men­ar­beit mit IP-Suis­se und Rico­la konn­ten 11 Nist­hil­fen und Sand­lin­sen für boden­ni­sten­de Wild­bie­nen geschaf­fen wur­den. Wei­te­re Flä­chen konn­ten dank IWB, Lan­di und ande­re Fir­men­part­ner­schaf­ten finan­ziert werden.


Her­aus­for­de­rung Schnecken und feuch­te Wit­te­rung 
Bei der Anla­ge einer Blüh­flä­che ist der Aus­saat­zeit­punkt ent­schei­dend. Die feuch­te Wit­te­rung im Früh­ling 2024 stell­te eine gro­ße Her­aus­for­de­rung für das Aus­sä­en und die Pfle­ge der Blüh­flä­chen dar. So muss­ten auch Ansaa­ten um ein Jahr ver­scho­ben wer­den. Auch der Schnecken­druck war sehr hoch: «Bei einer Neu­an­saat einer Bunt­bra­che haben Schnecken die zar­ten Keim­lin­ge auf Tei­len der Flä­che gefres­sen», so Mari­us Fischer, der als Bera­ter im Blüh­flä­chen­pro­gramm tätig ist. Pflan­zen­schutz­mit­tel, sowie Schnecken­kör­ner sind auf sol­chen Blüh­flä­chen nicht erlaubt. Aus die­sem Grund gilt es bei der Ansaat nebst dem kor­rek­ten Aus­saat­zeit­punkt auch auf die Stand­ort­be­din­gun­gen die Saattech­nik und vie­les mehr zu ach­ten. «Aber etwas Wet­ter­glück braucht es nebst allem Fach­wis­sen schluss­end­lich trotz­dem noch.» Damit die Land­wir­tin­nen und Land­wir­te die­ses Rest­ri­si­ko nicht allein tra­gen müs­sen, wer­den sie vom Blüh­flä­chen­pro­gramm unter­stützt. Dank der Bera­tung und dem Aus­tausch mit den Bewirt­schaf­tern, kom­men sol­che Aus­fäl­le aber sel­ten vor.

Gemein­sam für eine blü­hen­de Zukunft

Auch in die­sem Jahr schafft Bie­nen­Schweiz wie­der neue Lebens­räu­me für Bie­nen und unter­stützt durch fach­li­che Bera­tung die Umset­zung neu­er Flä­chen. Mit Ihrer Spen­de an die Stif­tung für die Bie­nen kön­nen wir 2025 noch mehr errei­chen! Las­sen Sie uns gemein­sam eine Zukunft schaf­fen, in der Wild­bie­nen, Schmet­ter­lin­ge und ande­re Bestäu­ber genü­gend Nah­rung und geschütz­te Nist­plät­ze finden.

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