Die Geschich­te

Zu Besuch bei Adri­an Rubi 

Adri­an Rubi vom Hal­ter­hus im Kan­ton Luzern ver­folgt ein kla­re Visi­on: «Ich möch­te die Bio­di­ver­si­tät wie­der zurück auf den Hof brin­gen». Zahl­rei­che Hoch­stamm­bäu­me, blü­hen­de Phace­lia im Wei­zen­feld, Hecken und Blu­men­wie­sen zeu­gen von sei­nem Vor­ha­ben.

Adri­an Rubi bewirt­schaf­tet 18 Hekt­are Land, auf denen er Acker­bau und Mut­ter­kuh­hal­tung betreibt. Mit einem mehr­jäh­ri­gen Blüh­strei­fen nimmt er am Blüh­flä­chen­pro­jekt von Bie­nen­Schweiz teil. «Mir ist auf­ge­fal­len, dass hier im Som­mer die grü­ne Wüste domi­niert und nichts mehr blüht», erzählt Rubi, wäh­rend er inmit­ten sei­nes bun­ten Blüh­strei­fens steht. «Ich mach­te mir sor­gen, dass vie­le Arten kaum mehr Nah­rung fin­den und so schliess­lich auch ver­lo­ren gehen könn­ten». Heu­te flie­gen zahl­rei­che Hum­meln, Wild- und Honig­bie­nen sowie Schweb­flie­gen und Schmet­ter­lin­ge um ihn her­um: «Es macht Freu­de, das zu sehen!»
Mit sei­ner Teil­nah­me am Blüh­flä­chen­pro­jekt erhält Rubi eine finan­zi­el­le Unter­stüt­zung von Bie­nen­Schweiz sowie kosten­lo­se Bera­tung. Er schätzt die unkom­pli­zier­te Zusam­men­ar­beit und fühlt sich dadurch auch moti­viert, das Blüh­flä­chen­an­ge­bot auf den Flä­chen zu för­dern und schliess­lich auch in den Acker­bau zu inte­grie­ren. Das ist jedoch nicht immer ein­fach: «Die Her­aus­for­de­rung liegt vor allem in der Ver­un­krau­tung», meint Rubi. Disteln und Blacken jätet er von Hand aus den Fel­dern und stellt so sicher, dass sie nicht über­hand neh­men und in die umlie­gen­den Fel­der reinwachsen.

Blüh­flä­chen

Was ist ein mehr­jäh­ri­ger Blühstreifen?


Der mehr­jäh­ri­ge Blüh­strei­fen von Adri­an Rubi schafft einen unge­stör­ten Lebens­raum für Insek­ten mit einem viel­fäl­ti­ges Nah­rungs­an­ge­bot in den sonst blü­ten­ar­men Som­mer­mo­na­ten. Da die­ses Ele­ment auch über den Win­ter bestehen bleibt, bie­tet der Blüh­strei­fen wert­vol­le Nist­ge­le­gen­hei­ten und Über­win­te­rungs­plät­ze für Wild­bie­nen und ande­re Insek­ten. Auch für den Acker­bau hat der Blüh­strei­fen Vor­tei­le: Mit sei­nem attrak­ti­ven Blü­ten­an­ge­bot zieht er Nütz­lin­ge in die Nähe der Acker­kul­tur. Dadurch kann bei­spiels­wei­se die Anzahl Blatt­läu­se auf natür­li­che Wei­se redu­ziert wer­den. Der Blüh­strei­fen wird mit einer spe­zi­ell aus­ge­wähl­ten, an der Stand­ort ange­pass­ten Saat­mi­schung am Feld­rand ange­legt. Die Pfle­ge von Blüh­strei­fen ist auf­wän­dig und besteht aus regel­mäs­si­gen Kon­troll­gän­gen und dem Jäten von Unkräu­tern und inva­si­ven Neo­phyten. Doch all die­se Mühe zahlt sich aus – für Insek­ten, Klein­tie­re und uns Menschen!

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